Ich glaube an…

Viele haben es schwer mit dem Glauben. Sie gehen mit ihrem Denken in eine Sachauseinander-setzung und bekommen Schwierig-keiten. Angeblich gäbe es so viele Ungereimtheiten. Und so kommt es, dass der Glaube individuell wird. Jeder legt sich selbst zurecht, was er glaubt oder nicht glaubt. Gerade wir Deutsche lieben die Sachebene.

 

Ein Unternehmer hat einen Sohn, der sich hängen lässt. Er könne nichts, er schaffe nichts, er tauge nichts. Da nimmt ihn der Vater bei den Schultern, schüttelt ihn etwas, als wolle er ihn wach rütteln, schaut ihm in die Augen und sagt: „Junge, ich glaube an dich.“ Und es wird deutlich: wir sind hier auf keiner Sachebene sondern auf einer Beziehungsebene.

 

Und das genau ist der biblische Glaubensbegriff. Er drückt ein Beziehungs-, ein Vertrauensverhält-nis aus. ‚Ich glaube an dich’ ist Gespräch, ist Zusage. „Herr, auf dich traue ich, dir vertraue ich mich an, ich traue dir etwas zu!“ Das ist so wichtig zu erkennen, dass wir mit dem Glauben auf einer Beziehungsebene sind, dass Gott ein persönliches Gegenüber ist.

 

Der lebendige Gott, der auferstandene  Herr,  steht  vor   uns

–vielleicht müssten wir auch etwas wach gerüttelt werden– und sagt: „Fürchte dich nicht! Friede sei mit euch! Folge mir nach!“ Als die Jünger den Herrn sahen, wurden sie sehr froh. Und selbst der zweifelnde Thomas konnte am Ende sagen: „Mein Herr und mein Gott“; ich glaube an dich.

 

Der Unternehmersohn konnte es erst gar nicht glauben, weil er ganz anders von seinem Vater gedacht hatte. Aber durch diese Begegnung fing er tatsäch-lich an wieder ganz klein und ganz neu Ver-trauen zu fassen, Vertrauen zu seinem Vater, Vertrauen zu sich selbst. Es wuchs wieder eine gute Beziehung.

 

Weil Gott sagt: „Ich glaube an dich! Ich liebe dich, ich gebe alles für dich“, können wir Mut fassen und Vertrauen wagen und auch sagen: „Ich glaube an dich, ich schenke dir mein Vertrauen.“

Unser Gott ist ein lebendiger Gott, der zu uns spricht, der uns begegnen will. Als der Auferstandene seinen Jüngern begegnete, entstand aus Furcht und Zweifel eine neue Beziehung und sie glaubten an ihn.