Hier finden Sie einige Artikel aus der gedruckten Ausgabe des Gemeindebriefes. Diese bleiben auch weiterhin online abrufbar und können über die Suchleiste leicht gefunden werden.

Gemeindebrief download

Nun danket alle Gott!

„Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns und allen Enden!“ Dieses überaus bekannte und gern gesungene Lied hat uns Martin Rinckart 1636(!) geschenkt. Wie soll man es verstehen:

mit Herzen, Mund und Händen oder umgekehrt:

mit Herzen, Mund und Händen?

Natürlich wird es jeder für sich verstehen und gewichten. Wir  können aber festhalten, dass Dank im Herzen beginnt und durch Mund und Hände sich äußern möchte.

 

Vor dem Dank ist immer etwas geschehen, eben das, für das ich dankbar bin, ein gutes Wort, ein helfendes Handeln, ein Geschenk. Martin Rinckart schreibt von Gott, ‚der große Dinge tut an uns und allen Enden’: Gott, der mir das Leben geschenkt hat, mein Herz schlagen lässt, der mir Wohlergehen, einen gewissen Wohlstand schenkt; Gott, der uns seinen Sohn geschenkt hat, Jesus, der uns von allen Sünden errettet, der die Tür zum Paradies, zum ewigen Leben wieder aufgeschlossen hat; Gott, der die Augen unserer Herzen geöffnet hat, dass wir glauben können, der uns berufen hat zu Christus zu gehören und seinen Namen zu tragen, der uns mit Christus verbunden hat, dass wir in seiner Kirche und Gemeinde leben; Gott, der uns zugesagt hat, uns nie im Stich zu lassen und uns an das Ziel zu bringen.

 

Bei solch einer überwältigenden Zuwendung kann es nur heißen: „Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen!“ Ja er hat große Dinge an uns getan und tut es immer noch. Dank beginnt im Herzen und möchte sich durch Mund und Hände äußern.

 

Wenn wir uns zu Weihnachten beschenken ist Dank das beste Motiv. Wenn wir füreinander da sind, mit guttuenden Worten und helfenden Händen uns zur Seite stehen, ist Dankbarkeit ein gutes Motiv. Und auch wenn wir uns mit unseren Gaben, mit unserem Können, unserer Zeit und unserem Geld in der Gemeinde einbringen, kann es nur um Dankbarkeit gehen. „Jesus, wie soll ich dir danken? Ich bekenne, dass von dir meine Seligkeit herrührt!“

 

Manchmal läuft alles im gewohnten Trott. Wir wissen nicht so recht, warum oder wofür wir dankbar sein sollten und warum oder wozu wir etwas schenken sollen. So kann Weihnachten, so kann Christus ein neuer Anstoß sein, dass Dank-barkeit unsere Herzen erfülle!       ek

Liebe Gemeindeglieder und Freunde,

 

am 30. September war das Kirchenmusikfest unseres Sprengels in Krelingen. Wir haben einen Vorabendgottesdienst am Samstagabend gefeiert, am Michaelistag. Am Sonntag war kein Gottesdienst in unserer Kirche. Das ist den Nachbarn aufgefallen:

„Das ist doch selbstverständlich, dass sonntags Kirche ist, dass ihr Gottesdienst feiert!“

 

Ja, es ist selbstverständlich, dass wir Gottesdienst feiern, selbstverständlich für unsere Kirchengemeinde. Es ist selbstverständlich für unsere Nachbarn. Und die Frage stellt sich: Ist es wirklich noch selbstverständlich für jeden Christen, für jeden von uns?

Dieser Frage sollten wir uns stellen. Dazu will der Leitartikel anregen.

 

Wir blicken dankbar zurück auf die Gospeltage. Ganz, ganz viele haben sich einladen lassen, sie haben erstklassige Gospel verschiedener Stilrichtungen gehört, eine ganz lockere und fröhliche Atmosphäre genossen und die gute Botschaft, die Message vom Glauben gehört. Wir haben einen klasse Chor und großartige Mitarbeiter.

 

Im November gibt es Gelegenheit Glaubenseindrücke zu vertiefen und Fragen zu stellen. Hermann Brünjes kommt zu einem Glaubenskurs. In der Zwischenzeit feiern wir Erntedank und Reformation, auch ein „Dankfest“! Wir sind dankbar für die wunderbaren Gaben Gottes und für diese tiefe Einsicht, dass wir es nicht selbst richten müssen, sondern dass Jesus Christus alles für uns gerichtet hat. Er hat unseren Schuldschein ans Kreuz geheftet. Er hat uns gerecht gemacht! Und das wir in einer Kirche leben dürfen, die die Rechtfertigung verstanden hat, macht uns unendlich dankbar. Auch dieses Dankfest am 31.10. wollen wir feiern.

 

Ich bin dabei – das ist doch selbstverständlich!

 

 

Herzlichst Ihr/Euer Pastor Eckhard Kläs

 

 

 

„Das ist doch selbstverständlich!“ „Das ist nicht (oder nicht mehr) selbstverständlich!“ Ein großer Wandel ist im Gange. Was einmal selbstverständlich war, ist überhaupt nicht mehr selbstverständlich.

 

Selbstverständlich meint eine innere logische Konsequenz, wenn A, dann auch B. „Selbstverständlich“ braucht also Einsicht, Überzeugung und Konsequenz, also Übung und  Training, damit es zur Gewohnheit wird.

 

Ein gutes Beispiel ist die Sache mit dem Zähneputzen. Es ist für Eltern und Kinder ein mühevoller Weg, ein Weg mit Widerstand und Ergebung, ein Weg mit Vormachen und Nachmachen, ein Weg mit viel Ausdauer, Einrede und Übung, aber ein Weg, der irgendwann eingesehen und damit selbstverständlich wird. Es wächst also die Einsicht, sie wird zur Überzeugung und führt zur Konsequenz, zu einer guten Angewohnheit, es ist auf einmal selbstverständlich.

 

Was tun wir nicht alles für die Sozialisation unserer Kinder. Was ist denn mit der christlichen Sozialisation? Fällt die im großen Wandel hinten runter? Was ist (noch) selbstverständlich?

 

 

Natürlich ist es selbstverständlich, dass Christen sich sonntags treffen und sich um ihren auferstandenen HERRN versammeln, dass sie Gottesdienst feiern! „Gedenke des Feiertages, dass du ihn heiligst!“ Das gilt ohne Wenn und Aber. „Wir feiern Gottesdienst!“ Das ist selbstverständlich.

 

Der gute Hirte sammelt seine Herde und führt sie zum frischen Wasser und auf grüne Aue. Es geht um Stärkung und Wohlbefinden. Es ist doch selbstverständlich, dass kein Schaf fehlen möchte. Auch die Kleinen rennen mit. Ihre Mutter ist ihnen zwar noch wichtiger als der gute Hirte, aber sie rennen mit, ganz selbstverständlich, und irgendwann hören sie auch auf die Stimme des guten Hirten–ganz selbstverständlich

 

Sonntag ist der Tag des HERRN. Er versammelt seine Gemeinde, er redet freundlich zu den Seinen, vergibt alle Schuld und deckt uns den Tisch, er will stärken und kräftigen und verletzte Seelen heilen. Sonntag ist der Tag des HERRN!

 

„Das ist doch selbstverständlich!“ Es braucht Einsicht in diese innere Logik, Überzeugung und dann auch Konsequenz, die gute Angewohn-heit selbstverständlich werden zu lassen.                                    ek