Hier finden Sie einige Artikel aus der gedruckten Ausgabe des Gemeindebriefes. Diese bleiben auch weiterhin online abrufbar und können über die Suchleiste leicht gefunden werden.

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Kirche ist eine doppelte Größe, eine weltliche und eine geistliche. Die weltliche Seite funktioniert auch weltlich, sprich menschlich. Sie ist ein Zusammenschluss von Menschen mit gemeinsamen Anliegen. Und wo Menschen sich zusammen tun, müssen Dinge geordnet und geregelt werden. Es werden Vorstände und Vorsitzende gewählt. Die anstehenden Arbeiten müssen erledigt werden und alle packen an. Werden Gebäude benötigt, werden sie beschafft oder gebaut und dann auch unterhalten. Wird Personal benötigt, wird es gesucht und angestellt. Vieles geschieht ehren-amtlich. Und wer finanziert das alles? Natürlich die, die sich zusammengeschlossen haben. Die Glieder der Kirche finanzieren ihre Kirche. Sie unterhalten den Pastor, evtl. auch andere Mitarbeiter, wie Kirchenmusiker, Küster, Reinigungs-kräfte, und sie unterhalten ihre Kirche, ihr Pastorat und Gemeinde-zentrum. Kirche ist eine Solidar-gemeinschaft, das heißt zum Einen: Alle machen mit - jeder nach seinem Einkommen und nach seinen Gaben und Fähigkeiten. Das heißt aber auch: Da ist noch etwas übrig für die gemeinsame Kirchenleitung oder für die gemeinsame Hochschule, für Mission und auch für Gemeinden, denen es finanziell nicht so gut geht.

Kirche ist schon etwas Besonderes, denn sie ist gleichzeitig eine geistliche Größe. Sie ist das Volk Gottes. Das Wort „Kirche“ ist vom griechischen Wort „Kyrios“ (Herr) hergeleitet und bedeutet so viel wie: „Die zum Herrn gehören“. Gott beruft Menschen in die Nachfolge Jesu. Durch die Verkündigung des Evangeliums, durch die Predigt von Christus spricht er uns an, erleuchtet er uns und wirkt den Glauben. Er rührt unsere Herzen an, er wirbt um uns, dass wir unser Herz an ihn verlieren. Glaube ist lebendig, Glaube ist die Liebe zu Gott.

Gott baut seine Kirche aus lebendigen Steinen. Durch Taufe und Glaube fügt er uns ein in den Leib Jesu, verbindet uns mit ihm. Es ist ein schönes Bild: Kirche ist der Leib Christi. Und er sorgt für seinen Leib. Er gibt die geistliche Nahrung durch sein Wort und sein heiliges Mahl. Er stärkt, ermutigt, tröstet, ja, „er heilt die zerbrochenen Herzens sind“. So ist die Kirche auch als geistliche Größe eine Trutzburg gegen die Widerwärtigkeiten des Lebens.

Und die Gemeinde folgt ihrem Herrn nach, klar, sie hört auf ihn, sie lauscht seinen Worten, sie lässt sich stärken und bringt seine Anliegen in die Welt als Boten der Freundlichkeit und Liebe Gottes.

So funktioniert Kirche und es macht richtig Spaß.                                  ek

Liebe Gemeindeglieder und Freunde,

bis heute haben wir uns den Dunst der Heimlichkeiten über Advent und Weihnachten erhalten. Und das ist gut so. Geheimnisse versetzen uns in Spannung und machen uns auf eine besondere Weise wach und konzentriert.

Freilich: Nicht immer ist das Geheimnis des Glaubens gemeint, aber genau da kommt es her. Gott wurde Mensch. Die unscheinbare Maria bringt den Sohn Gottes zur Welt. „Das ewig Licht geht da herein, gibt der Welt ein’n neuen Schein!“ „Er erniedrigte sich selbst!“ Er wurde einer von uns, er hat das Menschsein am eigenen Leib erlebt bis in die tiefsten Tiefen.

Auch das gehört zum Geheimnis des Glaubens: „Er nimmt auf seinen Rücken die Lasten, die mich drücken.“ Er starb für uns. Er opferte sich. Und genau dieses Opfer hat Gott angenommen. Wir sind versöhnt, die Schuld ist bezahlt, uns ist sie erlassen. Dieser neue Schein bringt Vergebung. Und so geht dieses Geheimnis weiter: Gott hat ihn auferweckt und erhöht und „hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist!“

Und Advent sagt uns: Er wird wiederkommen in Macht und Herrlichkeit.

Geheimnis des Glaubens:

Deinen Tod, o Herr verkünden wir,

deine Auferstehung preisen wir

bis du kommst im Herrlichkeit!

So lasst uns dieses Geheimnis feiern jetzt im Advent und Weihnachten und Sonntag für Sonntag in unseren Gottesdiensten.

Ein gesegnetes Christusfest und ein gnadenreiches Jahr 2014 wünscht

Pastor Eckhard Kläs

Gottesdienst ist schön. Gottesdienst tut gut. Es ist spannend, in einer Zeit, in der sich immer mehr von den Kirchen abwenden erleben wir: Viele gehen zum Gottesdienst, es werden immer ein paar mehr! Warum gehen sie zum Gottesdienst? Das ist durchaus unterschiedlich: die einen kommen wegen der Predigt, andere wegen der Liturgie, wieder andere wegen der Musik, andere wegen der besonderen Ruhe und Feierlichkeit, andere wegen des Treffens netter Menschen, wegen der Gemeinschaft, andere wegen der Gemeinschaft am Altar, wegen des Geheimnisses des Glaubens. Es gibt durchaus mehrere Gründe, aber es gibt immer etwas, was sie anspricht und anzieht, dieses Empfinden: Das tut mir gut, das tut meiner Seele gut! Das möchte ich nicht missen und deshalb mache ich mich auf.

In den Gottesdiensten feiern wir immer wieder dieses Geheimnis des Glaubens: Gott wurde Mensch. Er ist auf diese Erde gekommen, den Menschen spürbar nahe. ER meldet sich zu Wort, er spricht zu uns und er hat Worte des Lebens, Worte, die uns gut tun, die uns stärken. Wir hören das Wort des Herrn. Ja, mehr noch: „Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten!“ Gottesdienst ist so etwas wie der brennende Dornbusch- heiliges Land, Gottes selbst ist da, er

redet, er rührt an, er segnet. Heiliges Land bedeutet: Dort geschieht etwas, was nicht in unserer Hand liegt, ER macht das. Wir können nur staunend stehen bleiben und anbeten: Kyrie eleison, Hosianna, gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn -du bist der Einzige, der uns helfen kann! Und mit einstimmen in die Chöre der himm-lischen Heerscharen: Gloria in excelsis Deo, Ehre, Ruhm Herrlichkeit sei Gott in der Höhe - und Friede auf Erden. Auch in der Liturgie berührt uns der dreimal Heilige.

Und der sich ganz klein gemacht hat, der in Menschengestalt gekommen ist, der macht sich immer noch ganz klein. Er gibt sich selbst in Brot und Wein. Er ist unser Hoher-priester, der sich selbst gibt, der Wohnung in uns macht. Auch das gehört zum Geheimnis des Glaubens: Christus in uns! „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm!“ Er verbindet sich mit uns und er verbindet uns untereinander zu Brüdern und Schwestern, zu Gliedern an seinem Leib.

Ja, so ist es: Die das erleben gehen hin im Frieden des Herrn. So lasst es uns feiern: Geheimnis des Glaubens, deinen Tod, o Herr, verkünden wir, deine Auferstehung preisen wir bis du kommst in Herrlichkeit.          ek