„Es gibt keine Sünde!“ So wird es laut und deutlich in dem Film „Wie im Himmel“ ausgerufen. Das ist ja richtig, wenn man den Titel voraussetzt. Im Himmel gibt es keine Sünde.

Aber wir haben nun einmal immer noch nicht den Himmel auf Erden, manchmal eher das Gegenteil. Frauen werden geschlagen, Kinder werden misshandelt, Beziehungen werden mit Lug und Trug gelebt, eigene Vorteile werden auf Kosten der andern gesucht. All das wird messerscharf in dem Film belegt und gezeigt und doch kommt diese Botschaft: „Es gibt keine Sünde!“

Gemeint und beschränkt ist diese Aussage auf das Ausleben der Sexualität nach dem Motto: „Kann denn Liebe Sünde sein?“ Oder: „Wenn ihr euch nur lieb habt, ist alles erlaubt!“ Als ob es in Sachen Liebe keine zerbrochenen und betrogenen und enttäuschten Herzen gäbe.

Selbst wenn man Sünde als moralisches Fehlverhalten definiert, ist dieser Satz: „Es gibt keine Sünde!“ einfach voll daneben. Es gibt Fehlverhalten, es gibt Verletzungen. Es gibt Sünde.

Im Film wird die Kirche angegriffen, als wäre sie die Erfinderin der Sünde. Wir brauchen offensichtlich einen Sünden-bock, um von uns selbst abzulenken.

Wenn wir in die Bibel schauen, stellen wir fest: Es gibt Sünde. Und bei genauerem Hinsehen stellen wir fest, dass Sünde und Sünden unterschieden werden. Sünde beschreibt einen Zustand und Sünden bezeichnen Fehlverhalten. Sünden geschehen, weil es die Sünde gibt.

Sünde heißt Trennung. Das Wort Sund (Fehmarnsund) macht das deutlich. (Die Insel ist vom Festland getrennt). Das Geschöpf hat die Hand des Schöpfers losgelassen. Der Mensch hat sich selbständig gemacht, er lebt ohne Gott und daher auch manchmal gegen Gott und gegen seine Mitmenschen und gegen die Schöpfung. Und deshalb gibt es auch Sünden, deshalb erleben wir manchmal die Hölle auf Erden.

Die Sünde muss weg, der Sund muss überbrückt werden. Das ist die Botschaft der Bibel: Gott stellt das Kreuz Jesu in den Sund und baut die Brücke. Er kommt vom Himmel auf die Erde, um den Sünder zu suchen, um ihn zu retten, um ihm den Weg zum Vater wieder frei zu machen, um Sünde zu vergeben.

So betrachtet ist der Satz „Es gibt keine Sünde“ richtig. Es gibt nichts mehr, was uns von Gott trennt. Jesus Christus ist die Brücke zu Gott. Und er hat sich in der Tat zum Sündenbock machen lassen, damit wir Vergebung, Leben und Seligkeit haben. ek