NWM wird hier zu Lande buchstabiert: „Niemand Will Mich“ – ein lockerer Spruch mit tiefen Dimensionen, er bezeichnet ein krank machendes Grund-übel. Es kann schon mit der Geburt anfangen: „Meine Eltern wollten mich nicht!“ Und sich fortsetzen: „Keiner will mit mir spielen!“ „Der Partner mag mich nicht mehr, der Arbeitgeber will mich nicht mehr!“ NWM – das ist das Schrecklichste, was einem Menschen widerfahren kann und es ist durchaus gefährlich, wenn es geballt kommt.

Gott hat uns Beichte und Abendmahl und Gebet als Heilmittel gegeben, um in die Gemeinschaft mit ihm zurückzu-kommen und darin zu bleiben und er hat uns auch die Gemeinschaft der Gläubigen geschenkt, weil es nicht gut ist, wenn der Mensch alleine ist.

Es muss also ganz deutlich umgekehrt lauten: Gott will dich! Es steht klar geschrieben: „So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: ‚Fürchte dich nicht; denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein‘“. Und die Gemeinde Jesu will dich. Sie wird beschrieben als der Leib Jesu, in dem ein Glied am andern hängt und ein Glied dem andern kräftig hilft. Da findest Du Brüder und Schwestern, die Zeit für dich haben, die dir zuhören, die dich tragen und  dir hilfreich zur Seite stehen. Und du kannst anderen nach deinen Kräften dasselbe geben.

Gott ist der Zufluchtsort in den Wirrnissen des Lebens und er ist real in der Gemeinde Jesu zu finden. „Keiner soll einsam sein“ – das ist ein Anspruch, den die Gemeinde Jesu umsetzen will und beständig einübt.

Die Gemeinschaft geht vom Altar aus, an dem die mit Christus Verbundenen Gemeinschaft mit ihm haben, gestärkt werden und eben dadurch auch untereinander verbunden und gestärkt werden. In kleinen Gruppen und im Zweiergespräch wird diese Gemeinschaft gestärkt und als tragfähig erlebt. Der Gottesdienst ist die Tankstelle, die Liebe Gottes zu empfangen, die Tankstelle, die Kraft gibt, die Liebe Gottes auszuteilen, seinen Nächsten zu lieben und ihm das Geschenk von Angenommensein, von Geborgenheit und Gemeinschaft zu vermitteln.

In einer Zeit, in der Ehen und Familien immer häufiger zerbrechen und die Einsamkeit und das Misstrauen immer größer werden, ist die Gemeinde Jesu gefordert, die Einsamen, die Mühseligen und Beladenen aufzufangen, sozusagen ihnen ein neues zu Hause zu gewähren. Das ist ein Hort des Heils, an dem man sich nicht verstellen muss, eine Oase, in der ich auch schwach sein und mich erholen darf, und wenn ich mich erholt habe, anderen auch diese Hilfe gewähren möchte.                           ek